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Rhineair
Am 17. Dezember 1979 hatte eine ausserordentliche Generalversammlung der Air Sea Service das drohenden Aus verhindert. Deren Gründer Urs-Peter Furrer wurde entmachtet, das Aktienkapital von CHF 2 Millionen auf einen Zehntel herabgesetzt und danach formell wieder auf CHF 1.055 Millionen erhöht. Letzteres allerdings nur, weil der neue starke Mann, Ernst Ballmer, frühere Darlehen nachträglich in Aktionkapital umwandelte. Ballmer, der auch der auf Flusskreuzfahrten spezialisierten Scylla-Tours mit Sitz in Basel vorsteht, bringt zudem den Piper PA-31P Navajo HB-LGW und seine eigene Mooney 20J mit ein.
Der Namenswechsel zu Rhineair und die Neubemalung der Flugzeuge dokumentieren den kompletten Neuanfang auch gegen aussen.
Der GAF N24A Nomad HB-LIB verbleibt vorerst in der Flotte, kann aber über das australische Herstellerwerk bald an das Internationale Komitee des Roten Kreuz (IKRK) vermietet werden. Nach zähen Verhandlungen wird die abgestellte Convair CV-440 Metropolitan für lediglich knapp CHF 100'000 an einen Flugzeughändler in den USA verkauft.
Als Ersatz werden von der französischen Tourraine Air Transport (TAT) für bereits damals überhöhte 3 Millionen Schweizerfranken zwei Nord N.262B mit je 29 Sitzen gekauft, die im August und Oktober 1980 nach Basel-Mulhouse geliefert wurden. Nach einer Grundüberholung und Modernisierung durch den technischen Dienst der Balair kann die erste Maschine am 1. November 1980 ihren Dienst auf den Linienflügen nach München aufnehmen.
Im April 1981 kann Rhineair die Nord N.262B HB-ABC für fünf Wochen an die Balair vermieten, zum Einsatz für die Vereinten Nationen (UNO) ab Jerusalem. Die Balair überbrückt damit die Wartung ihrer Fokker F27 Friendship, die diesen Dienst im Auftrag der Eidgenossenschaft sonst versieht.
Doch die nächste Krise folgt nur wenige Monate später, weil die Gesuche für weitere Linienverbindungen ab Basel-Mulhouse nach Destinationen in Deutschland, Frankreich und Italien wiederum nicht bewilligt werden. Das Aktienkapital muss erneut herabgesetzt werden, diesmal auf CHF 135'000. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) erteilt die Betriebskonzession nur noch provisorisch bis Ende März 1982. Doch nochmals gelingt es, das Kapital auf rund 1.6 Millionen Franken zu erhöhen. Doch der definitive finanzielle Absturz folgt umgehend, weil die für den Winter 1981/82 vorgesehenen Ski-Charterketten nach Sion allesamt nicht durchgeführt werden.
Am 1. März 1982 muss Rhineair den Betrieb einstellen. Am folgenden Tag erfolgt der Gang zum Konkursamt Basel-Stadt, mit Schulden von etwa 4.5 Millionen Franken. Die Linienkonzession wird am 4. März ans BAZL retourniert, nachdem mit der Crossair noch Verhandlungen geführt werden, neben dem Personal auch die Linienrechte und sogar die beiden Nord 262B zu übernehmen.
Einmal mehr ist eine Schweizer Fluggesellschaft an zuwenig Eigenmitteln, falscher Flottenpolitik und wenig kompetentem Management gescheitert. Bereits einige Tage nach dem Konkurs von Rhineair kann die Crossair tatsächlich die Linienflüge nach München übernehmen und sogar auf drei tägliche Kurse aufstocken, allerdings mit den eigenen Fairchild Swearingen SA226TC Metro II.
Flotte der Rhineair:
| HB-LIB | GAF Nomad N24A | |
| HB-IMU | Convair CV-440 Metropolitan | (stor.) |
| HB-LGW | Piper PA-31P Navajo | |
| HB-DWK | Mooney 20J | |
| HB-ABC | Nord N.262B | |
| HB-ABD | Nord N.262B |
Werner Soltermann