ASA African Safari Airways

Im Jahr 1967 wurde mit Sitz in Allschwil der African Safari Club (ASC) gegründet. Die Idee der drei Initianten Karl Rüdin, Emil Vogt und Fritz Sutter ist es, auch nach dem spektakulären Ende der ebenfalls ihnen gehörenden der Globe Air preiswerte Reisen nach Ostafrika anbieten zu können.

Büros, Angestellte und sogar die einzige verbliebene Bristol Britannia 313 der bankrotten Globe Air werden übernommen. Aus der früheren Tochtergesellschaft Globe Air (East Africa) Ltd. wird ASA African Safari Airways. Das Schweizerkreuz auf dem Heck der Maschine weicht dem legendären Zebramuster und die Schweizer Immatrikulation HB-ITC der ugandischen Kennung 5X-UVH).

Da nur Clubmitglieder mitfliegen dürfen, werden alle Kunden nun auch Clubmitglieder. Bereits am 30. Dezember 1967 startet der erste Flug mit 104 Clubmitgliedern ab Zürich nach Nairobi. Zwischenlandungen erfolgen in Malta oder Benghazi,  Mombasa kann zu dieser Zeit noch nicht angeflogen werden. Zusätzlich zu den Flügen ab Zürich fliegt ASA auch im Auftrag verschiedener britischer Reiseunternehmen nach Ostafrika. Eingesetzt wurden bis zu drei Bristol Britannia 300. 

Ab dem Winter 1971/1972 fliegt die ASA exklusive für den African Safari Club, und die Flotte wird vorerst auf eine einzige Maschine reduziert. In diese Zeit fallt auch der Wechsel des Abflugsortes in der Schweiz, von Zürich nach Basel-Mulhouse.

Mit der Eröffnung weiterer Hotels in Kenia steigt ASA im Herbst 1973 ins Jet-Zeitalter ein. Die Beschaffung einer Boeing 720B wird verworfen, nachdem die KLM zu günstigen Konditionen eine bisher an Martinair Holland vermietete DC-8-32 anbieten kann. Gleichzeitig mit der Übernahme der Maschine als 5Y-ASA besiegelt African Safari Airways mit der KLM ein Abkommen über die künftige technische Zusammenarbeit, das bis zum Verkauf der DC-10-30 im Jahr 2001 gültig bleiben wird. Bereits 1976 übernimmt die ASA, ebenfalls aus Beständen der KLM, die leisere und effizientere DC-8-53 5Y-BAS, im Frühjahr 1982 dann die DC-8-63 5Y-ZEB.


Im Lauf der Jahre entwickelt ASA mehrere Tochtergesellschaften.

African Cargo Airways

Während des grossen Frachtbooms von und nach Afrika während der 1970er Jahre versucht sich African Safari Airways unter dem Namen African Cargo Airways auch im Frachtbusiness zu etablieren. Zum Einsatz kommt die eigene, zum Frachter (ohne Frachttor) umgerüstete Bristol Britannia 313 5Y-ALT, sowie eingemietete Maschinen mit Frachttor (5Y-AYR, 5Y-AZP). In den Jahren 1973 bis 1977 wird hauptsächlich ab Manston in der Grafschaft Kent, UK nach verschiedenen Destinationen in Afrika geflogen. Die Frachter sind in Basel-Mulhouse nur selten zu sehen.

Skytrail ASC Air Safaris

1982 gründet der African Safari Club in Kenia die Skytrail ASC Air Safaris und erwirbt an der Nordküste bei Mombasa den kleinen Flugplatz Bamburi, von dem aus mit je einer Cessna 206 und Cessna 404 sowie mit vier De Havilland Canada DHC-6-300 Twin Otter die eigenen Safari Camps in den Nationalparks von Amboseli, Masai Mara und Tsavo angeflogen werden. Der African Safri Club besitzt in Kenia bereits 14 Hotels und die erwähnten Camps.

Seychelles International Safari Air

Im Frühjahr 1982 gründet der ASC die Seychellelles International Safari Air (SISA), um ihre dortigen Hotels zu frequentieren. 

» Seychelles International Safari Air


Air Starline

1990 steigt der ASC auch ins boomende Geschäft mit Kreuzfahrten ein. Um den Passagierwechsel auf ihrem Kreuzfahrtschiff «MS Royal Star» sicherzustellen, wird mit Basis am EuroAirport die Chartergesellschaft Air Starline gegründet, die als Schweizer Airline auch anderweitige Charterflüge durchführen kann.

» ASA Air Starline

 

1992 entscheidet sich der African Safari Club, die zwei in die Jahre gekommenen Douglas DC-8-63 durch eine DC-10-30 zu ersetzen. Einmal mehr findet man ein passendes Flugzeug bei der KLM. Sie hat eine zuvor während Jahren an die venezolanische VIASA vermietete DC-10-30 zum Verkauf ausgeschrieben. Nach einer grossen Revision bei der Swissair in Zürich wird die PH-DTL am 29. Dezember 1992 auf den EuroAirport überflogen, genau 25 Jahre nach dem ersten Flug der African Safari Airways nach Kenia.

Ende 2001 wird an der nun in Kenia als 5Y-MBA registrierten DC-10-30 ein weiterer D-Check fällig, der jedoch zu kostenintensiv würde. Wiederum wird ein Ersatz gesucht, nun nach einer Maschine, die ohne Komfortverlust wesentlich wirtschaftlicher eingesetzt werden kann. Fündig wird man diesmal bei der deutschen Hapag-Lloyd Flug, die den Airbus A310-300 D-AHLC zu günstigen Konditionen anbietet. Bis zur Lieferung der später auf 5Y-VIP umregistrierten Maschine im Februar 2002 wird bereits ab Dezember 2001 die baugleiche D-AHLA gemietet.

Nach den blutigen Gewaltausbrüchen als Folge der Wahlen in Kenia im Jahr 2007 bricht der Tourismus in diesem Land schlagartig zusammen. Der African Safari Club verliert dadurch seine Existenzgrundlage, und auch der Betrieb der African Safari Airways ist nicht mehr aufrechtzuerhalten. Der Flugbetrieb wird gänzlich eingestellt, der Airbus A310-300 5Y-VIP an seinen Besitzer retourniert.

Der African Safari Club bucht seine Gäste vorerst noch auf verschiedene Charter- und Linienflüge nach Mombasa, ab dem EuroAirport mit Flugzeugen der britischen Monarch Airlines.  Doch bereits im April 2009 muss der African Safari Club nach über vierzig Jahren aufgeben und Konkurs anmelden.

Flotte:

5X-UVH / 5Y-ALT Bristol 175 Britannia 313 African Safari / African Cargo
5X-UVT / 5Y-ALP Bristol 175 Britannia 314 African Safari
5Y-ANS Bristol 175 Britannia 314 African Safari
5Y-AYR Bristol 175 Britannia 307F African Cargo
5Y-AZP Bristol 175 Britannia 308F African Cargo
5Y-ASA Douglas DC-8-32 African Safari
5Y-BAS / S7-SIA Douglas DC-8-53 African Safari / Seychelles Int'l
5Y-ZEB Douglas DC-8-63 African Safari
S7-SIS / HB-IBF Douglas DC-8-63 Seychelles Int'l / African Safari / Air Starline
PH-DTL / 5Y-MBA Douglas DC-10-30 African Safari
D-AHLA Airbus A310-308 African Safari
D-AHLC / 5Y-VIP Airbus A310-308 African Safari
     
5Y-AFD Cessna 208 Skytrail ASC Air Safaris
5Y-EDH Cessna 404 Skytrail ASC Air Safaris
5Y-SKA DHC-6-300 Twin Otter Skytrail ASC Air Safaris
5Y-SKL DHC-6-300 Twin Otter Skytrail ASC Air Safaris
5Y-SKS DHC-6-300 Twin Otter Skytrail ASC Air Safaris
5Y-SKT DHC-6-300 Twin Otter Skytrail ASC Air Safaris

 

Werner Soltermann