EuroAirport: Trotz Pandemie Fortschritte beim Thema Umwelt

27.01.2022   

Die beiden wichtigsten Handlungsschwerpunkte, die Reduzierung des Lärms und die Reduzierung des CO2-Fussabdrucks, wurden am EuroAirport auch 2021 aktiv weiterbearbeitet.

Um die nächtliche Lärmbelastung zu verringern, wurde im März 2019 ein Verfahren nach den Prinzipien des ausgewogenen Ansatzes eingeleitet:

  • Verbot der geplanten Starts zwischen 23.00 Uhr und Mitternacht.
  • Verbot von Starts und Landungen besonders lauter Flugzeuge (Kapitel 3 mit einer Lärmmarge von weniger als 13 EPNdB (Effective Perceived Noise Decibel)) in den Nachtstunden zwischen 22.00 Uhr und Mitternacht sowie zwischen 05.00 und 06.00 Uhr.

Diese Massnahmen treten am 1. Februar 2022 in Kraft. Die rechtliche Überprüfung durch die Aufsichtsbehörde von allfälligen verspäteten Starts erfolgt nachträglich.

Langfristig will der Flughafen gemeinsam mit den französischen und schweizerischen Luftfahrtbehörden «begrenzende Lärmkurven» einführen. Das Projekt «Begrenzende Lärmkurven» ist ein binationales Projekt, das einer umfassenden Koordination bedarf und daher nicht vor 2024/25 zu realisieren ist.

Aus diesem Grund hat der Verwaltungsrat im Oktober 2021 beschlossen, ein zusätzliches Element in der Lärmstrategie mit einem Fokus auf die Zeitspanne 22.00 bis 23.00 Uhr einzuführen. Durch den neuen Erlass wird ein Teil der Starts, die bis zum 31. Januar 2022 zwischen 23.00 und 24.00 Uhr stattfinden, in die Zeitspanne 22.00 und 23.00 Uhr vorverlegt.

Als Schweizer Landesflughafen muss der EuroAirport periodisch einen Nachweis über die Lärmbelastung für das BAZL (Bundesamt für Zivilluftfahrt) erstellen. Die letzten Lärmnachweise beziehen sich auf die Jahre 2016 und 2019. Der Nachweis für das Jahr 2019 zeigt erstmalig eine Überschreitung der Immissionsgrenzwerte (IGW) auf Schweizer Territorium in den ersten beiden Nachtstunden auf. Während es sich in der ersten Nachtstunde (22.00 bis 23.00 Uhr) nur um eine sehr geringfügige Überschreitung handelte, war diese in der zweiten Nachtstunde grösser.

Der Anteil Südlandungen (ILS 33) beträgt für das Jahr 2021 9.4 Prozent (Vorjahr 8,1 Prozent) und liegt somit erneut über dem für die Pistenbenützung definierten Schwellenwerten von acht und zehn Prozent. Deshalb werden die zuständigen Luftfahrtbehörden, gestützt auf das Abkommen vom 10. Februar 2006, eine vertiefte Analyse durchführen.

Im Bereich der Reduktion von CO2-Emissionen arbeitet der EuroAirport auf zwei Ebenen. In Zusammenarbeit mit Partnern sollen die Emissionen der gesamten Plattform verringert werden. Für die eigenen Infrastrukturen, was ungefähr drei Prozent der gesamten Emissionen entspricht, sollen die bisher für 2050 geplanten Ziele bereits bis 2030 umgesetzt werden. Dazu werden verschiedene Massnahmen und Projekte durchgeführt oder wurden bereits umgesetzt. Seit Mai 2020 bezieht der EuroAirport zu 100 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Energierquellen europäischer Herkunft. Damit befindet sich der EuroAirport unter den ersten Flughäfen Europas. Zu den wirkungsvollsten Projekten in Zusammenarbeit mit den Flughafenpartnern gehören auch der Bahnanschluss des Flughafens und der Einsatz vom modernsten Elektrobussen auf der Buslinie 50 der Basler Verkehrsbetriebe.