Vergrösserte «Connie»-Türe
1976
Am 7. Oktober 1976 landet die Lockheed L-749A Constellation N273R der Lanzair, um ein geheimnisvolles Frachtstück – angeblich eine Wasseraufbereitungsanlage – mit Destination Lomé in Togo zu laden. Als Fracht wird ein «Spezial-Container» – eine Unterdruckkammer – angeliefert, die auf keinen Fall geöffnet werden soll.
Ein Schweizer Zollbeamter will die Kiste zwar kontrollierren, verzichtet aber darauf, weil es laut der Crew «zu gefährlich» wäre, den Container zu öffnen. Die Ausrede hat funktioniert, es gibt keine eingehendere Kontrolle.
In der Tat ist die «Unterdruckkammer» wohl gut mit Waffen und Munition gefüllt, für einen Putsch in Lomé, der Hauptstadt von Togo.
Dummerweise ist der «Spezial-Container» aber – wenn auch nur einen oder zwei Millimeter – zu gross und will einfach nicht durch die Passagiertüre der Connie passen, die kein Frachttor hat.
Es hat zwar niemand nichts gewusst, doch steht ein Fahrzeug der Flughafenfeuerwehr zufälligerweise direkt neben der Connie bereit ...
Für weitere Bemühungen wird die Connie auf das Vorveld der Balair-Werft geschleppt. Allerdings wollen die Mechaniker der Balair aus Sicherheitsgründen nicht selbst Hand anlegen, um die Türe zu erweitern oder auszubauen. Diesen Job muss der Bordmech übernehmen, mit von der Balair ausgeliehenen Werkzeugen. Nachdem etwa zwei Millimeter des Türrahmens weggesägt sind, passt die Kiste endlich durch die Tür. Mit zwei Tagen Verspätung wird die Connie in Richtung Lomé abheben.
Dort wird der geplante Staatsstreich allerdings scheitern, die Lockheed L-749A Constellation N273R der Lanzair wird nach der Landung beschlagnahmt. Es wird ihr letzter Flug gewesen sein.
Marcel Tschudin