Farnair Europe wird verkauft
10.11.2014
Die irischen ASL Aviation Group mit Sitz in Swords bei Dublin hat die Übernahme der Farnair Europe bekannt gegeben und wird damit im Luftfrachtsektor mit einer Flotte von rund 100 Flugzeugen zu einer nicht zu unterschätzenden Grösse.
Die Firmengeschichte der ASL Group begann anfangs 1972 unter dem Namen Air Bridge Carriers mit einer Vickers Viscount 800 und vier Armstrong Whittworth A.W.650 Argosy, später mit mehreren Vickers Merchantman. Die ganzen Operationen wurden 1992 durch die Hunting Group übernommen.
Als die Hunting Group ihren Luftfahrtbereich 1998 an die belgische Finanzgruppe CMB Compagnie Maritime Belge NV und die Safair (Pty) Ltd. (Imperial Group) aus Südafrika verkaufte, entstand Air Contractors. Die Imperial Group veräusserte 2007 alle ihren Aviatik-Bereiche, also auch jene an Safair, an die CMB und weitere Investoren, wodurch auch die ASL Aviation Group einen Anteil an Safair hält.
2007 übernahm ASL Group die französische Europe Airpost. Mit dem geplanten Verkauf von TNT an UPS sollte auch TNT Airways und ihr spanischer Ableger Pan Air Lineas Aéreas an die ASL Group gehen, was aber mit dem Veto der Europäischen Union zum TNT/UPS-Deal obsolet wurde.
Die Flotte der ASL Group besteht heute aus und rund 70 Flugzeugen, in Europa hauptsächlich ATR 42 und 72, Boeing 737NT (oft als Quick-Change-Ausführung), aber auch Beech 1900 und Airbus A300-600F. In Südafrika wird eine grössere Flotte von Lockheed L-100-30 Hercules eingesetzt, die künftig durch bis zu zehn der angekündigten zivilen Lockheed Martin LM-100J Super Hercules ersetzt werden sollen. Seit anfangs Oktober dieses Jahres ist in Südafrika auch noch der LCC-Ableger FlySafair mit Boeing 737-400 dazugekommen.
Damit die Übernahme der Farnair Europe rechtskräftig wird, bedarf es allerdings noch die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden in der Schweiz und der Europäischen Union. Über einen Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht, lediglich, dass das bisherige Management der Farnair Europe nach der erfolgten Übernahme in seiner aktuellen Funktion weiterarbeiten wird.
